Wild demo in memory of Kyriakos Xymitiris

***German below***

On October 31 our anarchist comrade Kyriakos Xymitiris was killed and our anarchist comrade Marianna M. was severely wounded in an explosion in an apartment in Athens. She was brought to the Evangelismos Hospital, where she was treated under constant police surveillance, and later transferred to the pre-detention prison in Korydallos. In the aftermath of what happened that day also our anarchist comrade Dimitra Z, our comrades Dimitris and Nikos R. and another person have been arrested and imprisoned in the same case.

Since then sorrow and rage have been present in our lives. Sadness for losing a comrade who committed to the fight to the end and by all means; anger because it is this capitalist, racist and patriarchal system that killed him. Kyriakos did not choose to close his eyes on the economic and political interests of a few who condemn us to a life of misery through the sale of houses to vulture funds, labor precariousness, feminicides, borders and wars. In the city of Berlin Kyriakos he has been committed for years in the defense of released spaces and against gentrification, in the internationalist struggle, in the abolition of prisons, as well as in all social and class struggles.

His passion and believes for a new world free of oppression leave a huge emptiness in those who were around them, as well as in the struggle itself. However, his imprint through words and actions encourages us to keep the thread of the insurrection alive, thus continuing the vision of the social revolution present in our hearts and minds. A revolutionary action that understands the armed struggle as a decisive medium in favor of those of the bottom in the balance of power, which tries and manages to return to the state part of the violence that every day imposes us.

We understand that through the defense of his memory we also stand next to all those who gave their lives or and were imprisoned to fight against injustice, inequality and exploitation.

For all this reason and collecting the call of February 7 and 8 of the Greek comrades from Athens, we want to face those who try to pervert this memory. As well as express our solidarity to the comrades imprisoned in the same case. For this reason we decided to have a short wild demo through Friedrichshain where we had shared together many collective moments of happiness and rage. Obstacles were put on the streets, graffiti in memory of Kyriakos were sprayed. Afterwards in Rigaer Street arriving forces of the occupiers were fought with stones.

This neighborhood of Berlin, as well as other metropols in the world, has faced a huge process of gentrification. In the last years where collective spaces where evicted to be transformed in yuppi restaurants and shops, people with low sources are getting displaced to the periphery, the airbnb are rising while the rents are becoming unbearable and the policies about how to use the public space are more repressive.

We, as Kyriakos did, can’t turn our eyes away of this process that destroys the city and the different communities living there. We, the ones that believe in a better world, want to go out of this precarity where the ones not conforming the norm are condemned. For this reason, as many other protest and answers are taking place in different cities, we want to stand against it and continue the path that we already walk with our friend and comrade Kyriakos. This path that cost his life. Him in our minds, his ideas in our hearts. Together taking back the streets of Berlin and Athens again. Revolutionaries hearts burn forever!

Freedom for our comrades Marianna M., Dimitra Z, Dimitris and Nikos R.!

Kyriakos Present!

 

Bei einer Explosion in einer Wohnung in Athen am 31. Oktober wurde unser anarchistischer Gefährte Kyriakos Ximitiris getötet und unsere anarchistische Gefährtin Marianna M. schwer verletzt. Sie wurde in das Evangelismos Krankenhaus gebracht, wo sie unter ständiger Bullenüberwachung behandelt wurde, und später zur Untersuchungshaft in den Knast von Korydallos verlegt. Im Nachgang der Ereignisse dieses Tages wurden auch unsere anarchistische Gefährtin Dimitra Z., unsere Gefährten Dimitris und Nikos R. sowie eine weitere Person festgenommen und für den gleichen Fall inhaftiert.

Seit dem sind Schmerz und Wut in unseren Leben allgegenwärtig. Trauer wegen des Verlusts eines Gefährten, der sich dem Kampf bis zum Ende und mit allen Mitteln verschrieben hat; Wut weil es das kapitalistische, rassistische und patriarchale System ist, das ihn getötet hat. Kyriakos hat sich nicht dazu entschieden seine Augen vor den wirtschaftlichen und politischen Interessen weniger zu verschließen, die uns durch den Verkauf von Häusern an Miethaie, prekäre Arbeitsverhältnisse, Femizide, Grenzen und Kriege zu einem Leben im Elend verdammen. Kyriakos war in Berlin jahrelang Teil der Verteidigung von befreiten Orten und gegen Gentrifizierung, internationalistischer Kämpfe, der Abschaffung von Knästen und allen sozialen- und Klassenkämpfen.

Seine Leidenschaft und Überzeugung für eine neue Welt, frei von Unterdrückung hinterlässt eine riesige Leere in denen, die sie teilten sowie in den Kämpfen selber. Trotzdem ermutigen die Spuren seiner Worte und Taten uns dazu, den Weg des Aufstands am Leben zu halten, und damit die Vision der sozialen Revolution in unseren Herzen und Gedanken präsent zu halten. Eine revolutionäre Aktion die den bewaffneten Kampf als entscheidendes Mittel für diejenigen versteht, die in den Machtverhältnissen ganz unten stehen; die es versucht und schafft, dem Staat einen Teil der Gewalt zurückzugeben, die er uns täglich entgegenbringt.

Durch die Verteidigung seines Andenkens stellen wir uns auch hinter all jene, die für den Kampf gegen Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Ausbeutung ihr Leben gaben oder inhaftiert wurden.

Wegen all dieser Gründe, und dem Aufruf zum 7. und 8. Februar der griechischen Gefährt*innen in Athen folgend, wollen wir denen entgegentreten, die sein Andenken in den Dreck ziehen wollen. Auch wollen wir unsere Solidarität mit denen zeigen, die in dem gleichen Verfahren inhaftiert sind. Deswegen haben wir uns dazu entschieden eine kurze Sponti durch Friedrichshain zu machen, wo wir viele kollektive Momente voller Freude und Wut geteilt haben. Hindernisse wurden auf die Straße gezogen, Grafitti in Gedenken an Kyriakos an die Wände gebracht. Kräfte der Besatzer die im Nachgang in die Rigaer Straße kamen, wurden mit Steinen bekämpft.

Die Nachbarschaft Berlins sowie andere Metropolen weltweit erleben einen enormen Prozess der Gentrifizierung. In den letzten Jahren wurden kollektive Orte geräumt um zu yuppie-Restaurants und -Läden gemacht zu werden, Menschen mit geringen Mitteln werden ins Umland verdrängt, die airbnbs vervielfachen sich während Mieten unbezahlbar und die Regelungen, wie man öffentliche Orte nutzen darf, immer repressiver werden.

Wir, wie Kyriakos es tat, können unsere Augen nicht abwenden von diesem Prozess, der die Stadt und die Communities die in ihr Leben zerstört. Wir, diejenigen, die an eine bessere Welt glauben, wollen aus der Prekarität heraustreten, in der jene, die nicht in die Norm passen, verdammt werden. Aus diesem Grund, da viele andere Proteste und Antworten in verschiedenen Städten stattfinden, wollen wir dagegenstehen und den Weg weiterverfolgen, den wir bereits mit unserem Freund und Gefährten Kyriako gehen. Diesen Weg, der ihm das Leben kostete. Ihn in unseren Gedanken, seine Ideen in unseren Herzen. Gemeinsam nehmen wir uns die Straßen Berlins und Athens zurück. Revolutionäre Herzen brennen ewig!

Freiheit für unsere Gefährt*innen Marianna M., Dimitra Z., Dimitris und Nikos R.!

Kyriakos immer bei uns!

passiert am 07.02.2025